Moderne Medizin muss in ausgewogenem Verhältnis sowohl leistbare Therapien, eine hohe Behandlungsqualität und professionelle Pateintenbetreuung sicherstellen können. Um dieses Ziel zu erreichen muss eine Abteilung dabei die interprofessionelle Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen stärken und alle agierenden Gruppen von Pflege, Studierenden im klinisch Praktischen Jahr und ärztlichem Dienst einbinden.
IÜberall verfügbares Internet und soziale Medien haben auch vor Medizin und Krankenhaus nicht halt gemacht und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Diese Medien spielen heute bereits eine wichtige Rolle in Lehre und Fortbildung. Patientenplattformen und Telemedizin gewinnen zunehmend an Bedeutung und unsere Patienten informieren sich vor Aufnhame ins Krankenhaus, aber auch nach ihrer Entlassung über diese Kanäle.
Auch haben sich Behandlungskonzepte über die Jahre verändert: Liegedauern haben sich verkürzt, Therapieentscheidungen können oft schneller getroffen werden und Leitlinien geben die Behandlungskonzepte vor.
Ein wichtiger Aspekt geht aber oft trotz Spitzenmedizinischer Behandlung unter: Unsere Patientin sind individuelle Menschen mit Ängsten, Sorgen und Wunsch nach einer empathischen Betreuung. Sie haben Angehörige die mit uns über die Patienten sprechen oder auch wissen wollen was zu tun ist und wie es weitergeht.
Neben Lehre von Therapie und Behandlungskonzepten versuchen wir daher an unserer Abteilung noch einen Schritt weiter zu gehen. Unsere Behandlung ist mit der Operation oder der Entlassung noch nicht vorbei – dazu müssen wir aber weiter denken, als nur an ein spezifisches Krankheitsbild und seine Therapie.
Studierende im Klinisch Praktischen Jahr werden daher bei uns in vollem Umfang in die Patientenbetreuung eingebunden. Wir wollen einen Blick über den Krankenhausaufenthalt hinaus vermitteln und die Wahrnehmung für den Patienten als Individuum schärfen. Durch direkten Patientenkontakt und detailierte Besprechung der einzelnen Fälle im Team soll ein tieferes Verständnis für Erkrankungen, deren Folgen und Therapieentscheidungen entstehen.
Peter Weibl
